Rheuma und die Knochenheilung – Zwei Fliegen mit einer Klappe

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Rückbildung des „Knochenfraßes“ bei Patienten mit Rheuma (rheumatoide Arthritis) durch eine Therapie mit JAK-Hemmern ©Medizin 3, Uniklinik Erlangen
Zwei Fliegen mit einer Klappe: Entzündung gehemmt, Knochenheilung gefördert

Wissenschaftliche Erkenntnis

Rheumatische Krankheiten, wie die rheumatoide Arthritis führen zur Knochenzerstörung an den Gelenken und zum Knochenschwund (Osteoporose). Dieser Knochenverlust, der infolge der Entzündung auftritt, gilt als nicht mehr rückgängig zu machen und schädigt nachhaltig die Gelenke. In dieser Arbeit wurde eine spezielle Form von Antirheumatika untersucht, die ein wichtiges Enzym der Entzündungsreaktion, die Janus-Kinase (kurz: JAK) blockieren. Diese JAK-Hemmer hemmen nicht nur die Entzündung, sondern fördern auch die Knochenheilung. Dabei fördern die JAK-Hemmer besonders die Aktivität von knochenbildenden Zellen (Osteoblasten). Dies führt dazu, dass sich bestehende Knochenschäden bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zurückbilden. Darüber hinaus haben diese Medikamente auch positive Auswirkungen auf die Osteoporose, die gerade bei entzündlichen Erkrankungen sehr häufig auftritt und mit einem erhöhten Risiko an Knochenbrüchen verbunden ist.

Hintergrund
Die Rheumatoide Arthritis ist eine schwerwiegende, entzündliche Gelenk-erkrankung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen kann. Durch die Entzündung im Gelenk wird rasch auch der Knochen angegriffen. Diese Knochen-zerstörung galt, wenn einmal aufgetreten, als unumkehrbar. Häufig werden dabei auch Gelenke geschädigt. Und das Risiko von Knochenbrüchen steigt.

 

 

Publikation: Adam S , Simon N, Steffen U, Andes FT, Scholtysek C, Müller DIH, Weidner D, Darja Andreev D, Kleyer A, Culemann S, Hahn M, Schett G, Krönke G, Frey S, Hueber AJ. (2020) JAK inhibition increases bone mass in steady-state conditions and ameliorates pathological bone loss by stimulating osteoblast function. Science Translational Medicine. 12:4447.