Das Gute am Alkohol – Riesling für das Immunsystem

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Ein Gläschen Alkohol beugt Rheuma vor. Doch auch hier gilt: Alles in Maßen. ©Didgeman, pixabay.com, CC0

Riesling für das Immunsystem – Wie hemmt Alkohol die Entzündung?

Wissenschaftliche Erkenntnis

Das ein Glas Wein zum Essen gesund sein kann, ist schon länger bekannt. Ein moderater Alkoholkonsum wirkt sich sogar günstig auf die Entzündung aus und lindert Beschwerden von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Multiple Sklerose. Aber wir wussten nicht warum.

Nach dem Genuss von Alkohol baut der Körper diesen wieder ab. Dabei entsteht Acetat (Salz der Essigsäure), das nachhaltig eine spezielle Form von Immunzellen (follikulären T Helferzellen in den Lymphknoten) hemmt und auch ihre Funktion verändert. Die follikulären T-Helferzellen reagieren ziemlich empfindlich, so dass sie keinen entzündungsfördernden Botenstoff mehr produzieren. Dieser Effekt ist verbunden mit einer Beeinträchtigung der Bildung von Autoantikörper, die Autoimmunerkrankungen auszeichnen. Acetat verhindert dadurch eine überschießende Immunreaktion, die mitverantwortlich für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen ist. Damit konnte gezeigt werden, dass ein gemäßigter Alkoholkonsum sich günstig auf das Immunsystem auswirken kann und wie dabei eine Immuntoleranz erzeugt wird.

Hintergrund:
Menschen die regelmäßig in moderaten Mengen Alkohol trinken, sind vor Rheuma und anderen Autoimmunerkrankungen geschützt. Obwohl die positive Wirkung von Alkohol seit vielen Jahren bekannt ist, war der Mechanismus bisher unbekannt. Somit ist die Frage, wie Alkohol das Immunsystem beeinflusst, sehr spannend und wichtig.

 

Publikation: Azizov V, Dietel K, Steffen F, Dürholz K, Meidenbauer J, Lucas S, Frech M, Omata Y, Tajik N, Knipfer L, Kolenbrander A, Seubert S, Lapuente D, Sokolova M, Hofmann J, Tenbusch M, Ramming A, Steffen U, Nimmerjahn F, Linker R, Wirtz S, Herrmann M, Temchura V, Sarter K, Schett G, Zaiss M. (2020) Ethanol consumption inhibits T FH cell responses and the development of autoimmune arthritis. Nature Communication. 24;11:1998.